… die Sonne scheint, der Himmel ist blau! So starten wir am frühen Morgen in der Diani Sea Lodge, die uns immer noch die Räumlichkeiten für die Lebensmittellagerung zur Verfügung stellt, mit dem Beladen des LKWs. 200 Pakete wollen heute an den Mann und die Frau gebracht werden. Erneut 4.000 Kilogramm Lebensmittel, die für rund 800 Menschen das Leben etwas erleichtern sollen.
Unsere heutige Verteilung führt uns in die Leisure Lodge. Dort wurde vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass das Hotel voraussichtlich erst im November wieder öffnet. Das hat uns alle sehr bewegt, da wir ja selbst im Tourismus und von der aktuellen Situation somit auch betroffen sind. Die Aussicht, bis November keine internationalen Gäste zu haben, war für uns alle ziemlich schockierend und wir mussten uns etwas besinnen, dass dies die wirtschaftliche Entscheidung eines Unternehmens darstellt, aber noch nicht bedeutet, dass wir bis November keine Reisenden begrüßen dürfen. Natürlich hoffen wir alle, dass es etwas früher wieder los gehen kann. Die Gegend braucht den Tourismus, wie die Luft zum Atmen.
Auf unserer Liste stehen heute aber nicht nur Mitarbeiter der Leisure Lodge. Auch vom nahegelegenen Leopard Beach Resort, vom Restaurant Piri Pirie´s und zwei Dutzend Strandverkäufer sind mit dabei. Also ist es auch heute wieder ein buntes Feld, das uns erwartet. Viele von ihnen warten überpünktlich bereits vor den Toren des Hotels, als wir eintreffen. Das Sicherheitspersonal des Hotels unterstützt uns tatkräftig und natürlich ist heute auch wieder das Red Cross Kenya mit dabei. Der Ablauf wurde im Vorfeld schon besprochen. Die Empfänger können das Hotel durch den Personaleingang betreten. Ein Mitarbeiter vom Red Cross Kenya steht am Tor und ruft einen Namen nach dem anderen auf. Die Menschen müssen sich alle vor Eintritt die Hände waschen und es wird geprüft, ob jeder eine Maske trägt. Eine kurze Erinnerung, dass auch hier das „social distancing“ gilt und man beim Anstehen ausreichend Abstand halten muss. Wir stellen zusätzlich zwei unserer Volontäre mit dazu, die permanent an den Abstand erinnern müssen. Schwierig! Aber dennoch klappt es dann ganz gut.
Nun beginnt wieder die Listenarbeit – heute aber deutlich schneller als zuvor – man merkt den Mitarbeitern des Red Cross an, dass diese mittlerweile richtig Übung haben. Eine unserer Volontärinnen übernimmt heute auch das erste Mal einen Registrierungstisch und es läuft reibungslos. Wir haben nur die Aufgabe, immer mal wieder Stichproben zu ziehen. Die ID Nummern werden ausnahmslos alle geprüft für die Listen – und wir fragen die Menschen immer mal wieder, wo sie zuvor beschäftigt waren und in welcher Position sie normalerweise arbeiten. Ein paar Mitarbeiter der Leisure Lodge sind seit ein paar Tagen wohl wieder im Hotel – und wir fragen uns, ob wir diese von der Liste streichen sollen. Da sie aber auch seit einigen Monaten kein Gehalt bekommen haben, entscheiden wir uns für die softere Variante und lassen sie auch zu.
Nach 3 ½ erfolgreichen Stunden bedanken wir uns für die Zusammenarbeit bei den Mitarbeitern von Red Cross Kenya, bekommen noch den Dank vom Management des Hotels versichert und packen unsere sieben Sachen. Nachdem das Havana am Baharini Shopping Centre geöffnet hat, verlegen wir unsere Abschlussbesprechung kurzerhand auf deren Terrasse, machen uns Gedanken über den weiteren Spendenmarathon und wo wir nächste Woche tätig werden wollen. Denn nach der Spendenausgabe ist vor der Spendenausgabe – so wie nach dem Keniaurlaub auch vor dem Keniaurlaub sein kann – und daher gehen die Planungen auch jetzt gleich weiter.